Zwei starke Stimmen für den Notfunk: DARC und Notfunk Deutschland bündeln ihre Kräfte
„Nothilfe sollte niemals ein Wettbewerb sein.“
– Rüdiger Stingel, Vorsitzender Notfunk Deutschland e.V.
Inhaltsverzeichnis
🧭 Einleitung: Von der Idee zur Allianz
„Wir wollen unsere Kompetenz bündeln, um das so wichtige Thema Notfunk erfolgreicher angehen zu können.“
– Oliver Schlag, DARC-Referent für Not- und Katastrophenfunk
Sommer 2025, HAM RADIO Friedrichshafen: Zwischen Antennen und Einsatzkoffern passiert etwas Entscheidendes. Zwei Organisationen, die bislang parallel am gleichen Ziel arbeiteten, schließen sich offiziell zusammen: Notfunk Deutschland e.V. und der Deutsche Amateur-Radio-Club e.V. (DARC) unterzeichnen eine zukunftsweisende Kooperationsvereinbarung.
Warum ist das so bedeutsam? Ganz einfach: Kommunikation rettet Leben – besonders dann, wenn alle anderen Systeme versagen. In Zeiten von Blackouts, Starkregen und Mobilfunkkollapsen braucht es Redundanzen. Und Menschen, die damit umgehen können. Genau darum geht es.
🤝 Die Partner: Zwei Vereine, eine Mission
🔸 Notfunk Deutschland e.V.
Was als Interessensgemeinschaft begann, wurde zur bundesweit aktiven Organisation für Notfallkommunikation. Der Verein bietet praxisnahe Schulungen, entwickelt einsatzfähige Technik und trainiert regelmäßig Szenarien, die im Ernstfall Leben retten können.
Stärken:
- Mobile Relaisstationen, KW, Satcom, Solarstrom
- BOS-nahe Einsätze und Kooperationen
- Mitglied im zivilgesellschaftlichen Ehrenamt
📍 Regional aktiv: Rhein-Main-Gebiet, Köln – mit wachsendem Netzwerk.
🔸 Deutscher Amateur-Radio-Club e.V. (DARC)
Der DARC ist mehr als ein Club: Mit 35.000 Mitgliedern ist er die Stimme des deutschen Amateurfunks. Seit Jahrzehnten engagiert er sich im Bereich Notfunk – in Ausbildung, Technikentwicklung und politischer Vertretung.
Besondere Merkmale:
- Eigenes Amateurfunkzentrum in Baunatal
- Aktive Notfunk-Referate in fast jedem Distrikt
- Enge Zusammenarbeit mit der IARU und internationalen Partnern
Notfunk in der Krisenvorsorge: So bleibst du auch ohne Mobilnetz erreichbar
🔗 Was wurde konkret vereinbart?
Die Kooperation umfasst sechs strategische Schwerpunkte – mit dem Ziel, vorhandene Stärken zu bündeln und neue Synergien zu schaffen:
Bereich | Maßnahmen |
---|---|
Ausbildung | Gemeinsame Kurse, Trainerqualifizierung, Online-Seminare |
Feldübungen | Realistische Szenarien, auch mit BOS, inkl. Nachbesprechungen |
Wissensaustausch | Geteilte Checklisten, Konzepte, Best-Practices |
Öffentlichkeit | Gemeinsame Messestände, Pressearbeit, digitale Kampagnen |
Netzwerkbildung | Aufbau regionaler und überregionaler Kontakte, auch zu Behörden |
Technik & Standards | Entwicklung und Abstimmung technischer Lösungen für Krisensituationen |
👉 Kernbotschaft: Nicht Konkurrenz, sondern Kooperation. Denn im Notfall zählt nicht, wer schneller funkt – sondern dass überhaupt jemand funkt.
🌍 Warum wurde die HAM RADIO als Ort der Unterzeichnung gewählt?
Die HAM RADIO ist nicht nur eine Messe – sie ist das Herzstück der europäischen Amateurfunk-Community. Hier trifft Erfahrung auf Innovation, Jugend auf Pioniere, Theorie auf Praxis.
Warum war dieser Ort ideal?
- Tausende Besucher, viele aus BOS, Hilfswerken und Technik-Organisationen
- Sichtbarkeit und Symbolkraft
- Ort der Ursprungsidee 2024 → Ort der Umsetzung 2025
„Ein symbolischer Ort für einen praktischen Schritt nach vorn.“
💡 Die Vorteile für Mitglieder, Behörden und Gesellschaft
🔹 Für Vereinsmitglieder:
- Bessere Ausbildung: Zugang zu hochwertigem Wissen und gemeinsamen Standards
- Mehr Praxis: Beteiligung an Übungen auf regionaler und nationaler Ebene
- Neue Impulse: Austausch mit anderen Aktiven, mehr Sichtbarkeit für Engagement
🔹 Für Behörden:
- Verlässliche Ansprechpartner: abgestimmt, kompetent, überregional vernetzt
- Strukturelle Unterstützung: Ergänzung bestehender Einsatzkräfte, nicht Konkurrenz
- Bewährte Technik: praxiserprobte Systeme, dokumentierte Abläufe, Einsatzbereitschaft
🔹 Für die Gesellschaft:
- Mehr Sicherheit: Bei Stromausfällen, Netzproblemen, Großlagen
- Schnelle Kommunikation: Auch bei Infrastrukturkollaps
- Stärkung des Ehrenamts: Engagement wird sichtbarer und professioneller eingebunden
✅ Fazit: Ein Signal für mehr Resilienz
Diese Kooperation ist mehr als ein Handschlag – sie ist ein Signal: Die Krisenvorsorge in Deutschland wird professioneller, vernetzter und praxistauglicher.
Wenn Notfunk Deutschland seine Erfahrung in autarker Technik und Ausbildung mit dem DARC als größtem Amateurfunkverband vereint, entsteht etwas Neues: Ein leistungsfähiges Netzwerk für Notlagen.
📡 Funkverbindungen – auch dann, wenn sonst nichts mehr funktioniert.
❓ FAQ zur Kooperation DARC & Notfunk Deutschland
Was wurde vereinbart?
→ Zusammenarbeit in Ausbildung, Übungen, Technikentwicklung, Öffentlichkeitsarbeit und Netzwerkpflege.
Muss ich Mitglied in beiden Vereinen sein?
→ Nein. Die Kooperation ist unabhängig von einer Doppelmitgliedschaft.
Was bringt es mir als Funkamateur?
→ Zugang zu mehr Wissen, Übungen und realistischen Szenarien. Außerdem neue Kontakte und mehr Wirksamkeit.
Wer organisiert das Ganze?
→ Die Notfunk-Referate und Vorstände beider Organisationen.
Gibt es schon gemeinsame Projekte?
→ Ja. Erste Schulungsangebote, Messeauftritte und Übungen sind bereits in Planung oder Umsetzung.
Wie kann ich mitmachen?
→ Einfach informieren oder Mitglied werden:
→ www.notfunk-deutschland.de
→ www.darc.de
Was passiert im Ernstfall – z. B. bei einem Blackout?
→ Beide Vereine aktivieren abgestimmte Abläufe, unterstützen BOS und Bevölkerung mit Kommunikationshilfe.
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