Wie werde ich Funkamateur?

Wer in Deutschland Funkamateur werden möchte, muss bei der Zuständigen Behörde die Amateurfunk-Prüfung bestehen.

In Deutschland ist dieses bei der Bundesnetzagentur.

Nach bestandener Prüfung erhält man dann sein Amateurfunkzeugnis, seine Zulassung zum Amateurfunk und ein international gültiges Amateurfunkrufzeichen.

Lizenzklassen

Es gibt derzeit zwei Amateurfunkklassen in Deutschland

  • Klasse A erlaubt Sendebetrieb auf allen Amateurfunkbändern mit max. Sendeleistung. Diese Klasse entspricht der CEPT-Lizenz.
  • Klasse E, dient als Einsteigerklasse und erhält Einschränkungen bei der Sendeleistung und Amateurfunkbändern im vergleich zur Klasse A. Diese Klasse entspricht der CEPT-Novice-Lizenz.

Anmeldung zur Amateurfunkprüfung

Die Anmeldung zur Prüfung ist ganz einfach.

Als erstes muss man das Formular „Antrag auf Zulassung zur Amateurfunkprüfung“ ausfüllen und an die Bundesnetzagentur senden.

Die Zuständige Aussenstelle findet Ihr im Formular. Nachdem das Formular bei der Bundesnetzagentur eingetroffen ist bekommt Ihr einen Gebührenbescheid zugestellt. Nachdem dieser Gebührenbescheid bezahlt ist, bekommt Ihr die Einladung zur Amateurfunkprüfung per Post.

Ablauf der Amateurfunkprüfung

Was muss ich mitnehmen?

  • Personalausweis
  • Taschenrechner nicht Programmierbar
  • Kugelschreiber
  • Schmierpapier für Nebenrechnungen
  • Essen & Trinken
  • ggf. Lehrunterlagen, falls noch letzte Fragen unklar

Bitte rechtzeitig von zu Hause losfahren.

Nach der Ankunft bei der Bundesnetzagantur wird geprüft ob die Prüfung bezahlt wurde, anschließend kann man im Warteraum warten bis die Prüfung startet.

Zum Prüfungsstart wird man in den Prüfungsraum gebeten. In diesem erhält man ein Blatt mit persönlichen Angaben und Platz für die Lösungen der Prüfungsfragen. Die Fragen werden in einer gesonderten Mappe ausgeteilt.

Die Prüfung besteht aus drei Teilen: Technik, Betriebstechnik und Gesetzeskunde. Die Teile Betriebstechnik und Gesetzeskunde sind für beide Klassen identisch und umfassen jeweils 34 Fragen. Für die Beantwortung hat man jeweils 60 Minuten Zeit.

Der Technik-Teil umfasst für Klasse E ebenfalls 34 Fragen, für dessen Beantwortung man ebenfalls 60 Minuten hat. Der Technik-Teil für die Klasse A umfasst 51 Fragen, für dessen Beantwortung hat man 90 Minuten.

Nach Bearbeitung eines Bogens ist die Lösung dem Prüfer zu übergeben. Bei Bedarf kann man eine Pause machen, es ist allerdings möglich mit dem nächsten Bogen zu beginnen.

Nach Abschluss der Bearbeitung aller Bögen wird im Normalfall direkt die Kontrolle vorgenommen.

Wenn die Prüfung bestanden ist, kann gleich das Formular „Antrag auf Zulassung zum Amateurfunk“ ausgefüllt werden. Auch die Angabe eines Wunschrufzeichens ist möglich.

Die Suche nach einem freien Rufzeichen kann vor der Prüfung auf der Seite der Bundesnetzagentur erfolgen => Rufzeichensuche.

Nach der Amateurfunkprüfung

  1. Funkgerät kaufen: Die einfachste Art besteht darin ein Handfunkgerät zu nutzen. Handfunkgeräte sind bereits für unter 100,- € erhältlich. Der Nachteil hierbei, diese können nur 2m/70cm in FM. Es besteht auch die Möglichkeit ein Portabelgerät (Allmode) zu erwerben, dieser ermöglicht neben FM auch SSB und div. digitale Betriebsarten auf allen KW und UKW Bändern.
  2. Logbuch erstellen: Das Logbuch dient dazu eine Übersicht über die gearbeiteten Länder zu erhalten. Es dient aber auch dem Versand und Empfang von QSL-Karten. Das Logbuch kann klassisch in Papierform, aber auch mit Hilfe von Computerprogrammen, geführt werden.
  3. QSL-Karte erstellen: Dieses sind die Bestätigungskarten für einen getätigten Funkkontakt. Diese Karten sind ähnlich Ansichtskarten. Auf der Vorderseite befindet sich ein Bild, auf der Rückseite Angaben zum Funkgespräch. Zusätzlich zur konventionellen QSL-Karte kann man auch elektronische Dienste wie z.B. eQSL nutzen.
  4. Anmeldung auf QRZ.com: Viele Funkamateure nutzen diese Datenbank um Ihr Logbuch zu vervollständigen, eine Anmeldung auf QRZ.com ist also zu empfehlen.
  5. Eintritt in den DARC: Der Eintritt in den DARC ist sehr empfehlenswert. Denn neben dem gemeinsamen Beisammensein mit gleichgesinnten, dem erhalt der Fachzeitschrift CQDL, bietet der DARC zahlreiche nützliche und sinnvolle Zusatzangebote wie z.B. QSL-Karten Vermittlung, Elektronikversicherung, Antennenversicherung, Unfallversicherung und er Vertritt die Interessen aller Amateurfunker in Deutschland gegenüber dem Staat und der Industrie.
  6. Selbsterklärung abgeben: Bei einer Sendeleistung von mehr als 10 Watt EIRP ist eine Selbsterklärung bei der Bundesnetzagentur erforderlich. Hierbei helfen einem der DARC, oder Sie nutzen das Programm Watt32. Beides steht DARC-Mitgliedern kostenlos zur Verfügung.