Frequenzbereiche im Amateurfunk: Wo darfst du wirklich senden?
Einleitung: Ein Hobby mit Verantwortung
Stell dir vor, du sitzt abends in deiner Funkbude, der Transceiver brummt leise, die Antenne ist ausgerichtet. Du drehst am VFO – und plötzlich hörst du eine klare Stimme aus Japan. Gänsehaut. Genau das macht den Reiz des Amateurfunks aus. Doch wie findest du die richtigen Frequenzen? Und wo darfst du überhaupt senden, ohne Ärger zu riskieren?
In diesem Artikel erfährst du alles Wichtige über die erlaubten Frequenzbereiche im Amateurfunk – verständlich erklärt, mit praktischen Tabellen und auf dem aktuellen Stand der Gesetzgebung.
„Funk ist wie eine Sprache – und jede Sprache braucht ihren eigenen Raum.“ – Unbekannt
Inhaltsverzeichnis
2. Was sind Frequenzbereiche im Amateurfunk?
Ein Frequenzbereich ist ein Abschnitt des elektromagnetischen Spektrums, der bestimmten Diensten zugewiesen ist – etwa dem Rundfunk, Mobilfunk oder eben dem Amateurfunk. Die Einheit ist das Hertz (Hz), genauer meist Kilohertz (kHz), Megahertz (MHz) oder Gigahertz (GHz).
Frequenzbereiche im Amateurfunk bestimmen also, wer wann wo funken darf. Für uns Funkamateure ist das kein Selbstbedienungsladen – wir haben klar definierte Spielwiesen.
3. Internationale und nationale Regelungen
Die globale Zuteilung von Frequenzbereichen wird von der International Telecommunication Union (ITU)koordiniert. Deutschland fällt in die ITU-Region 1. Die konkreten Vorgaben für Funkamateure regelt bei uns die Bundesnetzagentur auf Grundlage der Amateurfunkverordnung (AFuV).
4. Welche Frequenzen dürfen Funkamateure nutzen?
Nicht alle Frequenzen stehen allen Funkamateuren offen. Sie hängen von der Lizenzklasse ab:
- Klasse A (höchste Klasse): Zugriff auf fast alle Amateurbänder
- Klasse E (Fortgeschrittene): Einschränkungen bei Leistung und Bändern
- Klasse N (Einsteiger): nur VHF/UHF mit eingeschränkter Leistung
Im Folgenden findest du eine Übersicht der wichtigsten Bänder.
So bekommst du deine Amateurfunk Lizenz: Erste Schritte im Amateurfunk
5. Übersichtstabelle: Amateurfunkbänder in Deutschland
Band | Frequenzbereich (MHz) | Klasse A | Klasse E | Klasse N | Status |
---|---|---|---|---|---|
160 m | 1,810 – 2,000 | max. 750 W PEP | – | – | Eingeschränkt |
80 m | 3,500 – 3,800 | max. 750 W PEP | max. 100 W PEP | – | Zugelassen |
40 m | 7,000 – 7,200 | max. 750 W PEP | max. 100 W PEP | – | Zugelassen |
30 m | 10,100 – 10,150 | max. 150 W PEP | – | – | Eingeschränkt |
20 m | 14,000 – 14,350 | max. 750 W PEP | – | – | Eingeschränkt |
17 m | 18,068 – 18,168 | max. 750 W PEP | – | – | Eingeschränkt |
15 m | 21,000 – 21,450 | max. 750 W PEP | – | – | Eingeschränkt |
12 m | 24,890 – 24,990 | max. 750 W PEP | – | – | Eingeschränkt |
10 m | 28,000 – 29,700 | max. 750 W PEP | max. 100 W PEP | – | Zugelassen |
6 m | 50,080 – 51,000 | max. 750 W PEP | max. 25 W PEP | – | Zugelassen |
2 m | 144 – 146 | max. 750 W PEP | max. 100 W PEP | max. 10 W PEP | Zugelassen |
70 cm | 430 – 440 | max. 750 W PEP | max. 100 W PEP | max. 10 W PEP | Zugelassen |
23 cm | 1,240 – 1,300 | max. 75 W PEP | max. 10 W PEP | – | Eingeschränkt |
Hinweis: Diese Übersicht basiert auf den offiziellen Zuteilungen laut Bandplan DARC / BNetzA.
6. Warum Frequenzdisziplin wichtig ist
Ein falscher Knopfdruck – und schon sendest du außerhalb deines erlaubten Bereichs. Das kann teuer werden. Die Bundesnetzagentur kontrolliert regelmäßig den Betrieb. Wer gegen die Regeln verstößt, riskiert Bußgelder, Lizenzentzug oder Strafanzeigen.
Aber es geht um mehr: Unsere Disziplin sichert den Fortbestand unseres Hobbys. Wenn wir zeigen, dass wir verantwortungsvoll und gesetzeskonform arbeiten, stärken wir das Vertrauen in den Amateurfunk – gerade in Zeiten, in denen Frequenzressourcen hart umkämpft sind.
7. Fazit: Verantwortung und Freiheit im Gleichgewicht
Der Amateurfunk bietet uns ungeahnte Möglichkeiten – weltweit zu kommunizieren, technische Fähigkeiten zu erlernen, Gemeinschaft zu erleben. Doch mit dieser Freiheit geht auch Verantwortung einher. Wer sich an die Frequenzvorgaben hält, sorgt dafür, dass unser Hobby auch in Zukunft bestehen kann.
Also: Schau regelmäßig in den Bandplan, achte auf deine Lizenzklasse – und genieße das Spiel mit den Wellen!
8. FAQ: Häufige Fragen zu Frequenzbereichen im Amateurfunk
1. Was passiert, wenn ich versehentlich außerhalb meines Bereichs sende?
Einmaliges Fehlverhalten wird je nach Schweregrad bewertet. Wiederholungen führen zu Strafen.
2. Gibt es Tools zur Überprüfung der Frequenzen?
Ja. Viele Transceiver haben Limitierungen oder Warnungen. Auch Apps wie „Ham Radio Tools“ sind hilfreich.
3. Warum sind manche Frequenzen zeitlich beschränkt?
Wegen Koordination mit anderen Diensten oder internationaler Vereinbarungen.
4. Gilt der Bandplan auch im Urlaub im Ausland?
Nein. Im Ausland gelten die Regeln des jeweiligen Landes. Informiere dich vorab!
5. Darf ich auf jedem Band gleich viel Sendeleistung nutzen?
Nein. Für jedes Band gelten unterschiedliche Leistungsgrenzen – je nach Lizenzklasse.
6. Gibt es neue Frequenzbereiche im Amateurfunk für Funkamateure?
Ja, z. B. das 60-m-Band wurde in den letzten Jahren hinzugefügt. Halte dich über aktuelle Entwicklungen auf dem Laufenden.
7. Wie erfahre ich Änderungen im Bandplan und der Frequenzbereiche im Amateurfunk?
Über den DARC, die Bundesnetzagentur oder einschlägige Fachmedien.
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