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Starke Stimmen am Mikro: Frauen, die den Amateurfunk prägen

Frauen im Amateurfunk

Der Amateurfunk verbindet Menschen weltweit, unabhängig von geografischen Grenzen. Doch was viele nicht wissen: In einer Szene, die oft als von Männern dominiert wahrgenommen wird, gibt es eine wachsende Zahl von Damen, die den Amateurfunk entscheidend mitgestalten. „Frauen im Amateurfunk sind keine Seltenheit mehr – sie sind die treibende Kraft für Innovation und Gemeinschaft“, erklärt Andrea Kaiser, die erste weibliche Landesleiterin des Amateurfunkverbands Salzburg. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die Rolle von Damen im Amateurfunk und warum sie eine immer wichtigere Stimme in der Funkwelt sind.



Frauen im Amateurfunk – ein Überblick

Seit der Entstehung des Amateurfunks in den 1920er Jahren ist der Großteil der Funkamateure männlich. In Deutschland liegt der Anteil der Frauen im Amateurfunk bei etwa 10 %. Obwohl dieser Anteil weiterhin gering ist, wächst der Einfluss von Damen in der Szene stetig. Frauen wie Marita Westphal-Blome und Andrea Kaiser zeigen, dass der Amateurfunk ein Raum für Frauen ist, die nicht nur ihre technischen Fähigkeiten ausbauen, sondern auch ihre Leidenschaft für die Kommunikation mit der Welt teilen.

Die Zahl der lizenzierten Damen im Amateurfunk stieg vor allem in den letzten Jahrzehnten an, und das nicht nur in Deutschland, sondern weltweit. In den USA etwa gibt es seit den 1980er Jahren einen kontinuierlichen Anstieg der lizenzierten Damen im Amateurfunk. Auch in Europa ist die Entwicklung vielversprechend, da immer mehr Frauen sich für den Amateurfunk begeistern.


Bekannte YLs (Young Ladies) im Amateurfunk

Marita Westphal-Blome – Die „Seefalke“ von Bremerhaven

Marita Westphal-Blome ist eine der bekanntesten YL´s (weibliche Funkamateure) im deutschen Amateurfunk. Sie betreibt die Funkstation auf dem Museumsschiff „Seefalke“ in Bremerhaven und pflegt Funkkontakte mit Menschen auf der ganzen Welt. Für Marita ist der Amateurfunk mehr als nur ein Hobby – es ist eine Möglichkeit, Verbindungen zu knüpfen und technisches Wissen zu verbreiten. Besonders spannend wird es, wenn ihre Gesprächspartner erstaunt sind, eine weibliche Stimme zu hören. Diese Momente erinnern sie immer wieder daran, wie wichtig es ist, als Dame sichtbar zu sein und die Technik zu leben.

„Es ist eine Überraschung, wenn man als YL im Funkkontakt ist. Es zeigt, dass wir Frauen genauso gut in der Technik mitspielen können“, sagt Marita Westphal-Blome.

Andrea Kaiser – Die erste weibliche Landesleiterin in Salzburg

Andrea Kaiser setzte im Dezember 2023 einen bedeutenden Meilenstein, als sie zur ersten weiblichen Landesleiterin des Amateurfunkverbands Salzburg gewählt wurde. Diese Wahl ist nicht nur ein Erfolg für Andrea, sondern auch ein wichtiges Signal für den gesamten Amateurfunkbereich, dass Frauen genauso wichtig sind wie Männer. Andrea setzt sich aktiv dafür ein, mehr Mädchen für den Amateurfunk zu begeistern und sie zu unterstützen, ihre eigenen Funkstationen zu betreiben.

„Es braucht mehr Mädchen, die ihre Begeisterung für den Funk teilen. Nur so können wir das Hobby in seiner ganzen Vielfalt erleben“, betont Andrea Kaiser.


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Warum sind Frauen im Amateurfunk unterrepräsentiert?

Trotz des zunehmenden Interesses von Mädchen am Amateurfunk gibt es noch viele Herausforderungen, die es Frauen schwer machen, sich in der Szene zu etablieren. Die Gründe hierfür sind vielfältig:

Traditionelle Rollenbilder

Technik wird oft immer noch als ein „männliches“ Gebiet angesehen. Auch im Amateurfunk, der stark von technischen Aspekten wie Funktechnik, Elektronik und Antennenbau geprägt ist, herrscht dieses Bild vor. Dies führt dazu, dass viele Damen sich nicht mit dem Thema identifizieren und es nicht als eine ihrer Stärken ansehen.

Mangel an Vorbildern

Ein weiteres Hindernis ist der Mangel an weiblichen Vorbildern im Amateurfunk. Wenn junge Mädchen keine weiblichen Mentoren oder erfolgreiche Vorbilder im Funkbereich sehen, verlieren sie schnell das Interesse. Mehr Damen, die als Vorbilder agieren, sind entscheidend, um die nächste Generation zu inspirieren.

Fehlende Netzwerke

Frauen im Amateurfunk haben oft weniger Zugang zu Netzwerken, in denen sie ihr Wissen austauschen und sich weiterbilden können. Gerade für Anfängerinnen ist es wichtig, mit anderen Funkamateuren zu interagieren und Unterstützung zu finden.


Initiativen zur Förderung von Frauen im Amateurfunk

Glücklicherweise gibt es mittlerweile zahlreiche Initiativen und Programme, die Frauen aktiv in den Amateurfunk einbinden und ihnen helfen, sichtbarer zu werden:

  • DARC – Deutscher Amateur-Radio-Club e.V.: Das Referat „YL“ des DARC hat es sich zur Aufgabe gemacht, mehr Frauen und Mädchen für das Hobby zu begeistern. Sie fördern den Austausch unter weiblichen Funkamateuren und organisieren spezielle Veranstaltungen, die den Einstieg erleichtern.
  • YOTA (Youngsters On The Air): YOTA ist eine internationale Initiative von jungen Funkamateuren, die regelmäßig Camps und Wettbewerbe organisiert. Diese bieten die perfekte Gelegenheit für Frauen, sich mit anderen jungen Funkern auszutauschen und zu wachsen.

Fazit – Immer mehr Damen werden Funkamateurin

Der Amateurfunk bietet dem weiblichen Geschlecht die Möglichkeit, ihre technischen Fähigkeiten zu entfalten und sich mit Gleichgesinnten auf der ganzen Welt zu vernetzen. Auch wenn der Frauenanteil noch gering ist, haben Frauen wie Marita Westphal-Blome und Andrea Kaiser schon heute großen Einfluss auf die Szene und tragen dazu bei, dass der Amateurfunk für alle zugänglicher wird. Es braucht jedoch noch viel mehr Initiativen und Sichtbarkeit, damit immer mehr Damen die Chance erhalten, sich in dieser spannenden Welt zu engagieren.


FAQ – Häufig gestellte Fragen

1. Was bedeutet „YL“ im Amateurfunk?

„YL“ steht für „Young Lady“ und bezeichnet eine weibliche Person im Amateurfunk.

2. Wie kann ich als Frau in den Amateurfunk einsteigen?

Viele lokale Amateurfunkvereine bieten Einsteigerkurse an. Online-Communities und Veranstaltungen wie Fielddays sind ebenfalls gute Einstiegsmöglichkeiten.

3. Gibt es spezielle Veranstaltungen für Damen im Amateurfunk?

Ja, der DARC organisiert regelmäßig Veranstaltungen zum Weltfrauentag, um Frauen im Amateurfunk zu fördern.

4. Wie kann ich als Frau im Amateurfunk sichtbarer werden?

Nehme an lokalen Treffen und Wettbewerben teil und teile deine Erfahrungen in sozialen Netzwerken. Dies kann helfen, andere Frauen zu inspirieren.

5. Welche Vorteile bietet der Amateurfunk für Frauen?

Amateurfunk fördert technisches Verständnis, bietet ein internationales Netzwerk und ermöglicht die Teilnahme an Notfallkommunikation und humanitären Projekten.

Ich bin Christian – Familienvater, leidenschaftlicher Funkamateur und das Rufzeichen DO1CHP ist weit mehr als nur eine Kennung: Es ist Ausdruck meiner Begeisterung für den Amateurfunk, meiner Neugier auf Technik und meiner Freude daran, Wissen weiterzugeben. Mein Blog ist das digitale Aushängeschild meiner Station, meiner Person und meines Engagements für das schönste Hobby der Welt. Ich möchte den Amateurfunk für alle greifbar machen – ob absolute Neulinge oder erfahrene "alte Hasen". Hier findest du praxisnahes Wissen, persönliche Einblicke und aktuelle Entwicklungen aus der Welt des Funks. Die Themen reichen von „DO1CHP im Fokus“ über Community & Events, Grundlagen des Amateurfunks, Weiterbildung & Ressourcen, Betriebsarten & Technik, Praktische Anwendungen bis hin zu Trends & Innovationen im Amateurfunk. Mein Ziel: Begeisterung wecken, verständlich erklären und den Einstieg so einfach wie möglich machen – mit echtem Mehrwert und einem offenen Ohr für die Community. Amateurfunk bedeutet für mich nicht nur Technik, sondern auch Gemeinschaft, Lernen und weltweite Verbindungen. Wenn du auf der Suche nach Inspiration, Wissen oder einem Einstieg in den Amateurfunk bist, bist du hier genau richtig. Willkommen bei DO1CHP – deiner Quelle für Funkleidenschaft mit Herz und Verstand.

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