CB-Funk vs. Amateurfunk: Unterschiede, Gemeinsamkeiten und was du wissen musst
„Funk verbindet Menschen – unabhängig von Alter, Herkunft oder Technikverständnis.“ – Ein Spruch unter Funkfreunden, der heute aktueller ist denn je.
Stell dir vor, du sitzt im Auto, hörst ein leichtes Rauschen im Lautsprecher – und plötzlich meldet sich eine Stimme:
„Hallo, hier ist die Station aus Hannover. Wer hört mich?“
Ein Moment, der wie Magie wirkt. Dabei ist es Technik – genauer gesagt Funktechnik. Doch was steckt dahinter? CB-Funk? Amateurfunk? Oder etwas ganz anderes?
In diesem Artikel erfährst du verständlich und praxisnah:
- was CB-Funk und Amateurfunk unterscheidet,
- welche Rechte und Pflichten damit verbunden sind,
- und welche Funktechnik zu dir passt.
Inhaltsverzeichnis
Was ist CB-Funk?
CB-Funk (engl. Citizens Band) ist die Funktechnik „für alle“. Seit den 1970er-Jahren erlaubt er es Bürgerinnen und Bürgern, ohne Prüfung miteinander zu funken. Ob beim Trucker-Stammtisch, auf dem Flohmarkt oder beim Familienurlaub mit mehreren Autos – CB-Funk ist unkompliziert, kostenfrei und legal nutzbar.
Eigenschaften:
- Frequenzbereich: 26,565 – 27,405 MHz (80 Kanäle)
- Modulation: AM/FM (teilweise auch SSB)
- Reichweite: 1–10 km, unter guten Bedingungen auch mehr
- Zulassung: Keine Prüfung nötig
- Kosten: Geräte frei verkäuflich (ca. 50–200 €)
Beispiel: Zwei Camper verabreden sich über Kanal 9 zum Lagerfeuer – ohne Handy, ohne Internet. Einfach, direkt, zuverlässig.
Was ist Amateurfunk?
Der Amateurfunkdienst ist eine technisch und rechtlich anspruchsvollere Form der Funkkommunikation. Er richtet sich an Menschen, die sich tiefer mit Technik, Kommunikation und internationalen Kontakten beschäftigen möchten. Amateurfunker – oder Funkamateure – müssen eine staatliche Prüfung bestehen, bevor sie „on air“ gehen dürfen.
Eigenschaften:
- Frequenzbereiche: Viele – von Langwelle bis Gigahertz (160m bis 23cm-Band)
- Modulationen: AM, FM, SSB, CW (Morse), Digital, Bildübertragung u.v.m.
- Reichweite: Weltweit – abhängig von Technik und Bedingungen
- Zulassung: Prüfung bei der Bundesnetzagentur
- Kosten: Geräte ab 100 €, nach oben offen
Beispiel: Du baust mit deinem Kind ein UKW-Handfunkgerät, meldest dich bei einer Station in Norwegen – und erklärst ganz nebenbei elektromagnetische Wellen. Bildung zum Anfassen.
Das wird dich auch interessieren: Wie werde ich Funkamateur?
Wichtige Unterschiede im Überblick
Merkmal | CB-Funk | Amateurfunk |
---|---|---|
Zugang | Jeder, ohne Prüfung | Nur mit Prüfung und Rufzeichen |
Reichweite | Lokal (bis ca. 25 km), in SSB auch hörere Reichweite möglich. | Weltweit möglich |
Frequenzen | 27 MHz (80 Kanäle) | Langwelle, Kurzwelle, UKW und Gigahertz |
Modulationen | AM, FM, ggf. SSB | Sehr vielfältig (inkl. Digital & Morse) |
Gerätekosten | Günstig (ab 50 €) | Variabel (ab 100 € bis mehrere 1000 €) |
Zweck | Kommunikation im Alltag | Technik, Ausbildung, Notfunk, Forschung |
Rechtliche Grundlagen
CB-Funkgeräte sind in Deutschland allgemein zugelassen. Du musst keine Anmeldung machen – einfach einschalten und loslegen. Die Regeln basieren auf der Frequenzverordnung der Bundesnetzagentur.
Für den Amateurfunk hingegen gilt die Amateurfunkverordnung (AFuV) (siehe auch Gesetze im Amateurfunk). Eine Prüfung bei der Bundesnetzagentur ist Pflicht. Danach erhältst du ein persönliches Rufzeichen, mit dem du weltweit funken darfst.
Wichtig:
- CB-Funk: Kein eigenmächtiger Umbau erlaubt.
- Amateurfunk: Geräte dürfen selbst gebaut oder modifiziert werden – das macht’s für Tüftler besonders spannend.
Welcher Funk ist der richtige für mich?
Du möchtest einfach kommunizieren, z. B. beim Camping oder auf Touren?
👉 Dann ist CB-Funk ideal für dich. Es ist unkompliziert, günstig und sofort nutzbar.
Du hast technisches Interesse, willst selbst bauen, experimentieren und mit der Welt funken?
👉 Dann lohnt sich der Einstieg in den Amateurfunk. Es öffnet dir ein Tor zu weltweiter Kommunikation, Selbstbauprojekten und Notfunk.
Rhetorische Frage: Warum auf WLAN oder Mobilfunk vertrauen – wenn du mit einer Antenne und einem kleinen Gerät Menschen weltweit erreichen kannst?
Fazit
CB-Funk ist der perfekte Einstieg für alle, die unkompliziert funken wollen.
Amateurfunk geht tiefer: mehr Technik, mehr Verantwortung – und mehr Möglichkeiten.
Beide Funkdienste haben ihre Berechtigung, und oft führen sie sogar zueinander. Viele Funkamateure starten ihre Karriere über den CB-Funk. Vielleicht ist auch das dein Weg?
FAQ
1. Brauche ich eine Genehmigung für CB-Funk?
Nein. Du kannst sofort loslegen. Achte nur auf zugelassene Geräte.
2. Wie weit komme ich mit CB-Funk?
Meist 1–10 km. Mit guter Antenne und Standort manchmal mehr.
3. Wie werde ich Funkamateur?
Du legst eine Prüfung bei der Bundesnetzagentur ab. Danach bekommst du dein Rufzeichen.
4. Was kostet ein Funkgerät?
CB-Geräte starten bei ca. 50 €, Amateurfunkgeräte bei etwa 100 €.
5. Kann ich mit CB-Funk Notrufe absetzen?
In gewissem Rahmen ja. Einige Kanäle sind dafür reserviert, aber sie ersetzen keinen Notruf über 112.
6. Was ist PMR-Funk?
PMR (Private Mobile Radio) ist ein dritter Funkdienst – mit kleinen Handfunkgeräten auf 446 MHz. Ebenfalls lizenzfrei, aber mit geringerer Reichweite.
7. Darf ich Funkgeräte selbst bauen?
Nur im Amateurfunkbereich – mit entsprechender Lizenz.
8. Gibt es Vereine für Funkinteressierte?
Ja. Zum Beispiel der DARC e. V. (Deutscher Amateur-Radio-Club) oder lokale CB-Funk-Gruppen.
Image by Michael Kastelic from Pixabay
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